Fehler in der Futterzubereitung
Auch wenn sich Futtermittel in einem qualitativ völlig einwandfreien Zustand befinden, können diese durch eine ungenügende oder falsche Zubereitung trotzdem problematisch oder sogar tödlich für das Pferd sein.
Neben der Menge des Kraftfutters spielt ebenso die Auswahl der Getreidesorten und noch wichtiger, deren Aufschluss, eine entscheidende Rolle für eine optimale Verdaulichkeit bei der Pferdefütterung. Ein Irrglaube bei der Pferdefütterung, dass Hafer vor der Fütterung gequetscht werden müsse, ist mittlerweile widerlegt. Das ganze Haferkorn ist genauso gut verdaulich und fördert die Kautätigkeit des Pferdes. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die deutlich bessere Haltbarkeit und Resistenz gegen Vorratschädlinge im Vergleich zum gequetschten Hafer. Andere gängige Getreidesorten, wie Mais oder Gerste, sind nur in behandeltem Zustand (gepufft, gewalzt, getoastet) eine leicht verdauliche Mahlzeit für das Pferd.
Bei Stroh und Gras besteht bei zu kurzen Faserlängen die Gefahr von Anschoppungen im Verdauungstrakt des Pferdes. Daher sollten die Fasern eine Länge von mindestens 3 cm aufweisen, um bösartige Überraschungen wegen falscher Pferdefütterung zu vermeiden. Ein weiterer, äußerst gefährlicher Fehler in der Futterzubereitung besteht beim Angebot von Trockenrüben- bzw. Melasseschnitzel. Diese müssen i.d.R über mehrere Stunden in ausreichend Flüssigkeit eingeweicht werden. Ist das nicht der Fall, beginnen die Schnitzel erst im Pferdeleib zu quellen, was zu Schlundverstopfung und schweren Koliken beim Pferd führen kann.