Kontaminationen des Grundfutters / Verunreinigtes Pferdefutter
Sehr häufig sind verunreinigte Futtermittel ein weiterer Auslöser für Verdauungsbeschwerden beim Pferd. Verunreinigte Futtermittel können mit den verschiedensten Stoffen bzw. Organismen kontaminiert sein, wie z. B.:
Eine Möglichkeit wäre eine Verunreinigung des Grundfutters mit Erdmasse. Eine übermäßige Anreicherung von Sand, Lehm oder Tonpartikel in Grünfutter oder Heu können Kolikerscheinungen hervorrufen. Auch Industrieemissionen wie Aluminium, Arsen, Blei, Kadmium, Fluor oder Quecksilber tragen im Übermaß ebenso wenig zur Gesunderhaltung des Pferdes bei. Kontaminationen mit Düngemitteln sind eher selten aber nicht außer Acht zu lassen. Ebenso können (sollten aber nicht) Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmittel, wie Insektizide, Desinfektionsmittel oder Rodentizide (gegen Nagetiere) im Grundfutter enthalten sein.
Grundsätzlich betroffen von einem Parasitenbefall sind in erster Linie Grünfutter und Grünfutterkonserven. Kotausscheidung der Pferde, organische Düngemittel aber auch Abwässer können die Ursache darstellen. Vorsorgemaßnahmen wie regelmäßiges Kotsammeln, eine Wechselbeweidung mit Wiederkäuern oder die Behandlung mit Antiparasitaria, sollten im Weidemanagement mitberücksichtigt werden.
Bei der Pferdefütterung können Mikroorganismen im Futter je nach Art leichte bis tödliche Symptome beim Pferd auslösen. Als äußerst gefährlich gilt das Clostridium Botulinum. Dieses Bakterium sondert ein Gift ab, welches beim Pferd die gefürchtete Krankheit Botulismus auslöst und in den meisten Fällen zum Tod führt. Übertragen wird dieses Gift hauptsächlich über Tierkadaver, welche im Grünfutter mitverarbeitet werden. Eine heimtückische Krankheit, da solch ein Befall sich nicht immer leicht auf den ersten Blick erkennen lässt. Weitere krankmachende Mikroorganismen sind z.B. Leptospiren, welche über den Harn von Nagern übertragen werden, sowie Listerien und Salmonellen, welche über Erdkontaminationen des Futters bzw. Exkremente von Ausscheidern auf das Pferd übertragen werden können.
Ein Befall von Milben im Futter ist immer ein Indikator für Verderb. Wenn der nichtsahnende Pferdebesitzer das faulende Futter verabreicht, zeigt sich dessen Qualität an einer Akzeptanzminderung oder spätestens beim Auftreten der ersten Beschwerden beim Pferd. Schimmelpilzsporen im Futter führen nicht nur zu Verdauungs- und Atemwegsproblemen, sondern können auch Nieren-, Leber- und Fruchtbarkeitsstörungen hervorrufen. Hefen können Tympanien (=Aufgasungen) besonders im Magen des Pferdes auslösen. Verschiedene Formen von Bakterien und deren freigesetzte Gifte beeinträchtigen nicht nur die Verdauung, sondern können auch Leberschäden, Durchfall und sogar Lähmungserscheinungen provozieren.